Die eigentlichen Entdeckungsreisen bestehen nicht im Kennenlernen neuer Landstriche, sondern darin, etwas mit anderen Augen zu sehen.
Marcel Proust
Unter dem Blickwinkel versteht man im allgemeinen die Blickrichtung, die sich durch einen bestimmten Standpunkt ergibt. Verändert man diesen Standpunkt, ändert sich der Blickwinkel - und damit natürlich auch das, was man sieht. Verschiedene Standpunkte vermitteln unterschiedliche Informationen. In der Fotografie verändert dies den Bildausschnitt und oftmals auch die Bildaussage.
Wer auf der Stelle tritt, kann nur Sauerkraut fabrizieren. (Sir Peter Ustinov)
„Klebt“ man an seinem Standpunkt, führt das dazu, dass gleiche Bilder mit gleicher oder ähnlicher Bildaussage entstehen. Was aber passiert, wenn man den (inneren oder äußeren) Standpunkt verändert und das Motiv aus dem veränderten Blickwinkel betrachtet...Die Perspektive verändert sich und mit ihr viele Einstellungen. Und das nicht nur in der Fotografie. Neue Standpunkte entstehen, neue Möglichkeiten ergeben sich und: "Etwas" entwickelt sich.
Wenn man zudem noch im richtigen Moment "erleuchtet" ist, also gutes Licht, Blickwinkel und ein bisschen Verstand ;-) der Fototechnik helfen, das Motiv zu belichten, freut man sich über ein Bild, das -zumindest in der eigenen Bildersammlung - einzigartig ist.
Der Kreativität sind bekanntlich keine Grenzen gesetzt, Standpunkte und Motive gibt es reichlich. Vorausgesetzt der Standpunkt, den man einnimmt, vermittelt dem Auge den Weg zum Motiv.
Denn:
Das Auge macht das Bild, nicht die Kamera.
Gisèle Freund
Leerer Gruß geht barfuß. Deutsches Sprichwort